#Bloggeraktion – KOMM DOCH MAL RUNTER! Mit Evelyn Summhammer

Juni 27, 2019

Ich war mir sicher, dass ich mit diesem Buch lernen könnte mit den Aggressionen der Anderen umzugehen. Ich war nach der Beschreibung davon überzeugt, dass ich danach wüsste, wie ich mit Wut und Ärger von anderen umgehen kann.

Unterm Strich muss oder eher darf ich sagen, ich weiß nun viel mehr über mich selbst als ich vor dem Lesen vermutet hätte. Natürlich gibt einem die Autorin viele Tipps und Ratschläge mit auf den Weg, aber ein großer Fokus liegt auf dem Leser selber und immer wieder findet man sich in einer Situation wieder, die einem wohl bekannt vorkommt. Wieso das so ist, ist eigentlich ganz einfach erklärt. Denn Evelyn Summhammer hat nicht einfach einen Ratgeber oder eine wissenschaftliche Abhandlung geschrieben, sondern spickt dieses Buch mit vielen Alltagsbeispielen, um für uns all das theoretische Wissen mit einer Praxisuntermalung lebendig zu gestalten.

So beginnt sie nicht direkt mit dem „Was kann ich dagegen tun“, sondern lässt uns bekannte Situationen erkennen. Ein weiterer großer Baustein ist die Selbstreflexion. Immer wieder bringt die Autorin den Leser dazu, sich und sein Verhalten zu hinterfragen und genauer zu betrachten.

Wusstet ihr, dass in unserer alltäglichen Körpersprache bereits Aggressivität zu finden ist?

Ein Beispiel um das zu verdeutlichen:
Unser Gegenüber erzählt etwas und wir rollen mit den Augen, schauen durch die Gegend oder beschäftigen uns mit etwas anderem. Ein eigentlich banales Beispiel und doch ist es ein offenes nonverbales negatives Tun. Besonders für mich interessant, war das Thema der passiv- aggressiven Verhaltensweise. Hierbei geht es zum Beispiel darum, wenn jemand absichtlich Informationen für sich behält oder eine Gruppenarbeit boykottiert. Auch die Liste lässt sich unlängst fortsetzen. Außerdem gibt es noch viel mehr Cluster, die es zu befüllen gibt. Die beiden sollen allerdings genügen, um aufzuzeigen, dass unter Aggressionen viel mehr verstanden wird, als die drohende Faust, das offene Anpöbeln oder der körperliche Angriff gegenüber Lebewesen oder Objekten.

Das „Unangenehmste“ in diesem Buch ist aber unterm Strich die bereits genannte Selbstreflexion. Als ich letztes Jahr vor Wut vier Essteller beim Abendessen zerstörte, war mir bereits bewusst, dass dies eine Entladung meiner Aggressionen war. Was mir nur unterschwellig bewusst war, dass ich durch ein passiv- aggressives Verhalten meines Gegenübers noch mehr angestachelt wurde, als ich eh schon war. Mit wenigen, aber gezielten Fragen und kleinen Aufgaben schafft es, Evelyn Summhammer den Leser dazu zu bringen nicht nur sich, sondern auch seine Umgebung und Mitmenschen zu hinterfragen. Es lohnt sich hier offen die Sache anzugehen, denn ich verspreche euch, danach rückt sich zwar einiges in ein anderes Licht, aber man nimmt viel mehr mit, als man zunächst vermutet hat.

Das lässt mich zum nächsten Punkt kommen, wo trifft man am ehesten oder öfters auf Aggressionen, Wut und Ärger?

Also meine Antwort wäre direkt: Arbeit und Familie. Ich kann euch auch verraten, warum ich das so sehe:

Arbeit:

Viele unterschiedliche Menschen treffen aufeinander. Der Druck von den Vorgesetzten, dann vielleicht von Kunden oder anderen Kollegen wächst – zumindest gefühlt – immer weiter an.
Es herrscht oftmals eine angespannte Atmosphäre. Man kann es sich vorstellen, wie ein Raum voller Gas und wenn nur ein Funken springt, explodiert es. Dazu kommt, dass jeder
im Leben andere Ziele hat und das auch unsere Arbeitsweise prägt. Das junge Talent, das gerne Karriere machen will, wird sich wahrscheinlich anders gebärden als die junge Mama, die gerade aus der Elternzeit zurückkehrt oder der ältere Herr, der kurz vor der Rente steht. Das ist in meinen Augen auch vollkommen logisch, aber dass alleine die unterschiedlichen Zielsetzungen zu Problemen führen können ist hoffentlich verständlich.

Ein Beispiel zur Untermalung:
Als ich 2016 aus der Elternzeit zurückkehrte, geschah dies, aufgrund vorheriger „schiefgelaufener Dinge“ in der Personalabteilung, in einer Abteilung, die nicht ganz das war, was ich mir vorgestellt hatte. Schnell konnte ich mich damit arrangieren und hatte auch Spaß an meinem Job. Bis sich Verhaltensweisen von Kollegen und der Druck „von oben“ veränderte. Die ganze Stimmung „kippte“ im Team und durch Beschwerden unserer Kunden wurde das eh schon hitzige Klima noch weiter angeheizt. Dann kam dieser Punkt, an dem ich meinen Ärger vom Job mit nach Hause brachte. Ich morgens aufstand und schon innerlich kochte, wenn ich nur an die Arbeit dachte. Für mich war es Zeit, neue Wege zu gehen. Nun bin ich in einem ganz anderen Aufgabengebiet, in einem Team, das keine leichtere Position derzeit am „Markt“ hat, aber dass dennoch ganz anders ist. Auch hier kochen die Emotionen hoch, aber unser Chef legt wert auf eine offene Kommunikation. Feedback im entsprechenden Maß gehört zur Tagesordnung, aber nicht immer in diesem Moment, sondern manchmal auch erst „wenn sich die Wogen geglättet haben“. Dass dies ein sehr guter Weg ist, zeige ich euch später. Dies sollten nur mal zwei Beispiele sein, die aufzeigen, dass es in der Arbeit immer wieder Wut, Aggressionen und Ärger gibt, aber auch ganz unterschiedliche Wege damit umzugehen.

Familie:

Eigentlich sind das, die Menschen, die wir und die einen lieben. Aber oftmals sind sie die Leidtragenden von Ärger, Frust und Wut, die man mit sich herumschleppt. Dann kann eine vergessene Socke schon mal zur Explosion des Vulkans führen. Zumindest ist das bei mir so. 😉 Dazu kommt, dass jeder in der Familie noch eigene Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen mit sich herumschleppt. Der Mann, die Frau und ggf. die Kinder oder Haustiere, usw. Allem gerecht zu werden ist, in meinen Augen, quasi unmöglich und dennoch geben wir jeden Tag unser Bestes. Aber was ist, wenn die Aggressionen, die Wut und/oder der Ärger so festsitzen, dass wir sie nicht an der Haustür ablegen können oder gerade durch unsere Familie angeheizt werden?

Lest dieses Buch! Ich kann es wirklich nur empfehlen.

Dennoch habe ich euch in einer „Kurzversion“ dargestellt, was ihr tun könnt, wenn ihr in einer Situation festsitzt, in der ihr merkt, dass man entweder gleich selber eskaliert oder der Gegenüber wird gleich abgehen wie ein sogenanntes HB Männchen ?!

Die drei Faustregeln um eine Situation zu deeskalieren:

Nummer 1 : Die Einsicht

Die Frage, die man sich stellen sollte, ist, was machst du aus deiner aktuellen Situation?

Zum einen solltest du dir bewusst machen, nicht in die Opferrolle zu fliehen. Der Mensch neigt dazu, die Schuld und die Emotionen in Form von Ärger und Wut anderen Menschen zuzuschieben. Dem ist aber nicht so, denn diese Emotionen gehören nur uns selbst. Du hast die Wahl, wie du dich verhältst: Wirst du noch Öl ins Feuer gießen oder die Situation akzeptieren und eine Lösung suchen? The Choice is yours to make.

Nummer 2: Der Fokus

Nach Schritt 1 kommt 2 und zwar das Fokussieren der Gedanken, zum Beispiel auf die Lösung des Problems. Man kann auch hier sehr gut mit Fragen arbeiten um das wichtige herauszufiltern.
Was löst das Verhalten des Gegenübers in mir aus?
Was ist mein Ziel?
Usw.

Es geht in diesem Schritt darum, zu vermeiden, dass Öl ins Feuer gegossen wird. Man sollte sich selber zur Raison rufen und sagen „wir klären das später, wenn die Situation sich beruhigt hat.“

Nummer 3: Die Selbstkontrolle

Hierbei geht es um die Impulskontrolle. Das Ziel ist, sich nicht in etwas zu verrennen oder zu verbeißen, sondern sich selbst zu steuern. Wenn wir Step 1 und 2 erfolgreich geschafft haben, fällt es auch mit der Selbstkontrolle leichter, denn dann hat man ja für sich schon ein wenig den „Dampf herausgenommen“ und ist „abgekühlter“.

Dies war natürlich nur ein grober Überblick über die drei Maßnahmen, denn zum einen ist es nicht mein Fachgebiet und ich kann es daher nicht so gut wiedergeben wie Frau Summhammer, aber zum anderen würde dies auch den Rahmen sprengen. Aber ihr seht, es lohnt sich in dieses Buch zu schauen und mit ihm zu arbeiten. Denn Evelyn Summhammer gibt nicht nur Tipps zur Selbstkontrolle, sondern zeigt einem auch Wege auf, wie man dauerhaft Ärger, Wut und Aggresionen aus dem Leben verbannen kann. Hier setze ich gerade an und versuche, die Tipps der Autorin umzusetzen. Gar nicht mal so einfach, dass muss ich gestehen, vor allem da ich selber ein Mensch bin, der gerne mal mit „offenen nonverbalen Verhaltensweisen“ kommuniziert, aber zusätzlich auch ein eher temperamentvoller Mensch bin.

Nichts desto trotz bin ich mir sicher, dass mir dieses Buch mit seiner „erzwungene“ Selbstreflexion weitergeholfen hat, über meinen Tellerrand hinauszuschauen. Ein Weiteres sehr gutes Stichwort ist: Perspektivwechsel. Jeder Buchliebhaber kennt es, ein Perspektivwechsel bringt uns die Gedanken und Gefühle des anderen Charakter näher. Wieso nutzen wir diese Möglichkeit nicht auch  in unserem Alltag? Ich bin mir sicher, wer sich auch darauf einlässt, wird daran wachsen und ein paar neue Erkenntnisse sammeln können.

Zum Abschluss möchte ich euch einen Satz aus dem Vorwort von Evelyn Summhammer mitgeben, den ich sehr perfekt finde :

„Denn im Nachdenken liegt oftmals bereits deine Lösung.“

Ansonsten kann ich euch dieses Buch nur ans Herz legen, denn ich bin mir sicher, dass man danach einiges im anderen Licht sieht und vor allem gelassener durch die Welt geht.

Mehr Infos zu diesen beiden Büchern gibt es im Rahmen unserer Bloggeraktion, die ihr auf der Seite der Netzwerk Agentur Bookmark findet.

Mehr Infos:
Autorin: Evelyn Summhammer
Verlag: Goldegg
Format: eBook / Print
Preis:     9,99€ / 19,95€
Seiten: 219

DAS Thema in der heutigen Gesellschaft

Der Umgang mit aggressiven Menschen
Unsere Welt wird zunehmend aggressionsbeladener.

Stress, Ängste, Konkurrenz- und Machtkämpfe beherrschen viele Szenarien des Alltags, privat wie beruflich. Oft schaukeln sich kleine Dispute zu einer Spirale des Zorns hoch. Schwerwiegende menschliche Konflikte sind häufig die Folgen.
Mit Aggressionen umgehen lernen
In diesem Buch erfahren Sie, woher Aggressionen kommen und warum wir sie sogar brauchen, um uns im Leben zu behaupten. Sie spüren eigenes, verdecktes Ärgerpotenzial und Ihre emotionalen Trigger auf, die dazu führen, dass Sie selbst aggressiv handeln und identifizieren typische Situationen, in denen sich Wut lautstark oder passiv entlädt. Die Autorin zeigt Ihnen, wie Sie mit Menschen, die aggressiv oder schwierig sind, besser umgehen können und stellt Ihnen Instrumente für Ihr eigenes Gefühlsmanagement vor, wenn Sie aus der Fassung geraten.
Quelle: Goldegg Verlag

Im Moment lese ich Evelyn Summhammers zweites Buch:
Nörgler, Besserwisset, Querulanten
Auch von diesem Buch bin ich begeistert.
Mehr Infos:
Verlag: Goldegg
Format: eBook / Print
Preis:      9,99 / 19,95

 

„So kann man das doch nicht machen!“, „Wie siehst du denn aus?“ oder einfach immer
„Nein!“ – Wer kennt sie nicht, jene Menschen, die stets alles besser wissen, dauernd nörgeln oder prinzipiell dagegen sind und den anderen so das Leben vergällen.Die Autorin identifiziert und beschreibt verschiedene Menschentypen und zeigt anhand von Beispielen ihre typischen Verhaltensweisen auf. Denn erst, wenn wir erkennen, welche Absichten einem Verhalten zugrunde liegen, können wir gezielt damit umgehen und reagieren.

Die Leser erhalten konkrete Lösungsvorschläge und Tipps, wie sie unterschiedliche
Typen richtig steuern und Situationen entschärfen können, ohne sich auf einen Konflikt
einzulassen.
Erfahren Sie, wie Menschen ticken und welche Auswirkungen das auf Sie hat! Erkennen Sie, wie Sie mit gelungenem Selbstmanagement und zielsicherer Gesprächsführung mit den unterschiedlichsten Situationen gelassener umgehen und ihr Miteinander verbessern

Quelle: Goldegg Verlag

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