Essstörungen – Welche Therapieformen gibt es?

Juli 25, 2018

Essstörungen – dabei denkt man in der Regel an Magersucht oder Bulimie. Doch es gibt noch weitere Formen. Daher zu Beginn eine kurze Übersicht:

  • Binge Eating Disorder (Fresssucht)
  • Ess-Brech-Sucht, Bulimia nervosa (Bulimie)
  •  Anorexie/Anorexia nervosa (Magersucht)
  • Orthorexia nervosa (eine Esstörung bei der die Betroffenen krankhaft auf gesunde Ernährung achten)
  • Adipostias (Fettleibigkeit) – wird nicht immer als Essstörung betrachtet.

Mehr Infos zu den einzelnen Symptomen, sowie  Essstörungen könnt ihr unter anderem bei Nadine herausfinden, die dazu einen tollen Artikel verfasst hat.

Jede Essstörung hat eigene Symptome, unterschiedliche Ursachen und Ausprägungsformen. Dementsprechend unterschiedlich müssen die Therapien sein. Doch nicht nur die Essstörung an für sich gibt vor, welche Therapie, bzw. Therapiekombination in Frage kommt, sondern auch die Patienten an sich. Es gibt hier – zumindest kommt es bei mir so an – keine Therapieform, die als Beispiel ein Allheilmittel für alle Bulemieerkrankten darstellt. Es immer auch wichtig die Indiviudalität des Einzelnen zu betrachten. Natürlich ähneln sich viele Therapien in Grundzügen und vor allem das Ziel ist das Gleiche:
Hilfe für die Betroffenen. Hilfe für das Umfeld der Betrofffenen. Hilfe zur Selbsthilfe.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, wo finde ich überhaupt Hilfe oder die richtigen Ansprechpartner?!
Hierfür kann man natürlich nach Therapiezentren und Möglichkeiten das World Wide Web befragen oder man geht auf die Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Seit 2015 gibt es eine komplett überarbeitete Datenbank, die immer wieder aktualisiert wird.

Das Gute ist viele Seiten bieten Online – Beratungen an. Das Ganze ist dadurch natürlich um einiges anonymer. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass es für viele schwer ist sich zu „offenbaren“, geschweige denn einzugestehen, dass sie ein Problem haben. Es gibt Selbsttests, Video Beratung und ähnliches. Eine tolle Seite und ein breites Spektrum bietet zum Beispiel der ANAD e.V.

Eine tolle Übersicht an möglichen Therapien habe ich auf der Seite von Therapienetz-Essstörungen gefunden. Ich werde euch zusammenfassend wiedergeben, was ich auf genannter Seite, sowie ergänzend auch anderen Seiten gefunden habe. Bitte beachtet, dass es sich hierbei um meine eigene Zusammenfassung handelt, die kein Anspruch auf Vollständigkeit besitzt.

Verhaltenstherapie
Hierbei geht es – vereinfacht gesagt – darum, dass verinnerlichtes und angelerntes Verhalten wieder „verlernt“ werden soll. Der Fokus liegt darauf, Alternativverhalten zu erlernen und somit das im Moment „einstudierte“ Verhalten zu verdrängen und zu ersetzen. Dabei geht es nicht nur um das sichtbare Verhalten, sondern auch um Gedanken, sowie Gedankenmuster der Personen. Es sind festverankerte Gedankengänge, wie zum Beispiel „Esse ich den Apfel nehme ich zu.“ Diese Strukturen zu durchbrechen, zu verändern und die Notwendigkeit dahinter zu sehen bilden mit den Hauptkern. Die neueren Enwticklungen dieser Methodik verändern den Fokus und messen neben der kognitiven Verhaltenstheorie den Emotionen einen größeren Raum bei. Wichtig hierbei ist, dass sich die Therapie besonders auf das „hier und jetzt“ bezieht. Es geht darum, dass Verhalten in der Gegenwart zu beurteilen und zu verändern. Natürlich wird die Vergangenheit nicht ausgeblendet, steht jedoch nicht im Mittelpunkt. Die Therapie beginnt mit einer Verhaltensanalayse. Man will  gemeinsam mit dem Patient herausfinden, in welchen Situationen bestimmte Gedanken/Verhalten vermehrt auftreten. Bei Bulemikern ist es als Beispiel wichtig zu wissen, gibt es Muster die einen „Anfall“ auslösen. Die dazu führen, dass der Erkrankte es für nötig erachtet nun alles in sich reinzustopfen um sich kurze danach zu übergeben. Danach versucht man gemeinsam eine Alternativlösung zu finden. Was kann der Patient machen um a) eine Situation zu vermeiden, die als Auslöser dient oder b) wie kann sie sich in einem solchen Moment alternativ verhalten. Nach lesen verschiedener Artikel muss ich für mich sagen, dass ich glaube, dass diese Therapieform besonders für Ess- Brech- Süchtige, aber auch für Essüchtige geeignet scheint. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich bin keine Therapeutin, das ist lediglich mein erster Eindruck.

Tiefenpsychologische  fundierte Psychotherapie/- analyse
Die Psychoanalyse geht grundsätzlich auf ein Modell Siegmund Freuds zurück, wurde jedoch im Laufe der Zeit aufgrund neuer Erkenntnisse erweitert und ergänzt. Ein Beispiel dafür ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Der Fokus (im Vgl. zur Verhaltenstherapie) liegt auf dem Verständnis und dem Herausfinden, wieso ein Betroffener so geworden ist und in welchem Maße sich innere Konflikte, Unsicherheiten oder ähnliches sich auf sein heutiges Leben auswirkt. Hierbei wird vor allem auf die Einsicht des Betroffenen abgestellt. Durch die Einsicht des Patienten ist es natürlich leichter innere Konfolikte zu lösen und dafür zu sorgen, das diese, sowie Unsicherheiten oder Erfahrungen, das heutige Handeln des Betroffenen nicht mehr zu sehr beeinflussen. Dass heutige Handeln soll möglichst frei von der Vergangenheit geschehen.

Der Ansatz dieser Form der Therapie ist, dass die Essstörung als Lösungsversuch und Ausdruck eines inneren Konflikts gesehen wird. Die Enwticklung, Ausprägung und Umsetzung hängt hier von der individuellen Lebensgeschichte des Patienten ab. Dabei geht es nicht nur darum über die eigene Geschichte zu sprechen, sondern man geht davon aus, dass sich die Erfahrungen des Lebens über kurz oder lang immer in der Therapie an für sich und in der therapeutischen Beziehung wieder spiegeln. Gemeinsam können so die Erfahrungen und deren Auswirkung verstanden und verarbeitet, bzw. bearbeitet werden. Zielsetzung einer Psychoanalyse ist eine umfassende, heilsame Veränderung der Persönlichkeit. In der veränderten Form geht es auch darum dem Betroffenen andere bzw. alternative Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Diese Therapieform kann über  Jahre hinweg gehen und wird meist in 2-3 Wochenstunden durchgeführt. Es ist die Form der Therapie die in der Regel auf der – uns wohl allen bekannten – „Couch“ vorgenommen wird.  Es kann jedoch ergänzend sinnvoll sein diese Form der Therapie mit Elementen von anderen Therapieformen (als Bsp. der Verhaltenstherapie) zu erweitern. Das muss ich sagen, macht auch für meinen „normalen“ Menschenverstand wirklich Sinn. Denn ich bin davon überzeugt (ACHTUNG! meine Meinung), dass „eine reine“ Therapie selten wirklich hilft. Sondern dass diese Mischformen vermutlich den größeren Erfolg aufzeigen, denn ein Mensch (egal welcher Störung oder Sucht) hat selten nur ein „einfaches“ Problem, sondern wird beherrscht von verschiedenen Probleben, Erfahrungen und Unsicherheiten, die ein hoch komplexes und kompliziertes Gebilde ergeben.

ambulante Psychotherapie
Die theoretische Grundlage dieser Therapieform leitet sich vom gleichen Ansatz ab, wie von vorher genannter. Der Unterschied besteht jedoch in Dauer, Technik, Umfang und Zielsetzung der Therapie.
Hierbei geht es vor allem darum aufgrund der in der Therapie gewonnen Einsichten und innerseelische Zusammenhängen eine Verhaltensänderung hereibzuführen und Symptome/Auslöser zu reduzieren. Im Falle dieser Therapieform wird dem Therapeut in der Regel eine aktivere Rolle zuteil. Das heißt, der Therapeut lenkt die Sitzungen, gibt Rückmeldungen und stellt mehr Fragen. Das Ganze findet meistens einmal in der Woche in sitzender Form statt und ist weniger umfangreich als die Form der Psychoanalyse.Falls ihr euch fragt, was das ganze mit „Alles so leicht“ zu tun hat, gibt es hier einen kleine Einblick für euch:

Ich wäge ab, ob ich mich rühren soll oder nicht. Es wäre nicht fair, eine Gefügigkeit in Aussicht zu stellen, der ich mich letztendlich verweigern werde. Aber ich bin so müde, so bleischwer, dass ich einfach mit den Schultern zucke und mich auf die weichen Kissen plumpsen lasse.

aus „alles so leicht“ von Meg Haston, erschienen im Carlsen Verlag

systematische Therapie / Familientherapie
Der Fokus liegt bei dieser Form nicht nur auf dem Betroffenem selber, sondern auch auf dem sozialen Umfeld. Man geht davon aus, dass die Essstörung nicht nur ein bloßes Problem des Erkrankten ist, sondern die Ursachen im Umfeld (meist Familiär) zu suchen sind. Die Essstörung wird als Kompensationsinstrument für eben diese Probleme angesehen.
Mit ihrem Verhalten gelingt es dem Betroffenen bei seinem Umfeld (Eltern, Geschwister, Partner) eine Reaktion auszulösen. Diese Rektionen wiederum führt dazu, dass der Esssgestörte ebenfalls erneut reagiert. Es entwickelt sich ein Teufelskreis, feste Muster setzen sich fest usw. In der Regel belasten Essstörungen nicht nur den Betroffenen, sondern psychisch auch sein Umfeld. Sorge, Angst, Panik, sind für mich nur ein paar Einfälle hierzu. In dieser Therapieform geht es hauptsächlich darum, diese Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Die Veränderung eines Verhaltens innerhalb dieses Kreises, kann zu einer neuen Dynamik führen. Demnach erhält hier die ganze Familie die Möglichkeit, gemeinsam Probleme, die für die Essstörung begründend sind, zu lösen und Veränderungen herbei zuführen. Das Ziel ist es die Stärken der Familie und des Einzelnen herauszufinden und in den Fokus zu rücken. Oftmals ist diese Form der Therapie hilfreich für junge Menschen, die noch in der Familie leben bzw. sehr stark involviert sind. Jedoch ist es nicht ausgeschlossen diese Therapieform auch in anderen Konstellationen anzuwenden.

Körperpsychotherapie
Hierbei wird zur „normalen“ Therapie noch die Arbeit mit dem Körper einbezogen. Atemtechniken, Körperausdruck oder – wahrnehmen können dem Erkranktem helfen seine Gefühle, Gedanken und Empfindungen besser zu verstehen. Dazu kommt, dass Esssgestörte in der Regel zu ihrem eigenen Körper keine oder zumindest keine gute Verbindung mehr haben. Allein die Selbstwahrnehmung weicht hier meistens deutlich von der Fremdwahrnehmung ab. Oftmals sieht man im eigenen Körper ein Feindbild. Genau dem soll entgegengewirkt werden.

Ziel ist es, dem Betroffenen zu helfen sich in seinem Körper wieder wohl zu fühlen. Sich zu Hause zu fühlen und ihn nicht zu hassen. Begleitend zur Körperpsychotherapie wird gerne die Körpertherapie eingesetzt, da sich dies besonders im Falle von Essstörungen als sehr hilfreich gezeigt hat. Es geht hierbei um das Körperbewusstsein, die Entspannung und „Neu – Organisation“. Dies führt meist zu positiven Auswikrungen auf die Selle, das Fühlen, sowie das Denken.

kreative Therapieformen
Es gibt natürlich noch viele andere Therapieformen. Ein Teil davon kann man sehr gut unter den Oberbegriff kreative Therapieformen zusammen fassen. Hierbei habe ich mich kurz mit folgenden Ausgestaltungsformen beschäftigt:
Tanz- und Bewegungstherapie:
Es geht nicht um Tanzen im „herkömmlichen“ Sinne, sondern ist viel einfacher zu sehen. Es geht um grundlegende Bewegungen, wie das Aufstehen, Hin- und – Herwiegen – um einfache Beweggungen. Diese Form der Therapie findet meist in Gruppen statt. Das Ziel ist es den Körper wieder zu spüren, positiv zu erleben und durch die Bewegung, die Lebendigkeit und Kraft zu vernehmen. Man erreicht oftmals die Bereiche, die verbal oder rational noch nicht zugänglich sind.
Kunsttherapie:
Jeder der schon einmal gemalt, gezeichnet und bestimmt auch selbst etwas geschrieben hat, kann das nachvollziehen. Oftmals gelingt es einem eher etwas aufs Papier zu zaubern, das einen bewegt anstatt es auszusprechen. Das ist auch der Hintergrund diesen Therapieansatzes. Besonders bei Betroffenen mit Essstörungen ist der Zugang zu den eigenen Emotionen, zu dem „ich spüre mich selbst“ oftmals nicht geöffnet. Daher wird dieser Form der Therapie als Weg „sich selbst anzunähern“ gesehen. Es kann aber auch, als Beispiel für Bulemiker, eine Alternative Verhaltensweise darstellen bzw. sich als solche ermöglichen. Anstatt einen „Ess- Brech- Anfall“ zu bekommen, kann eine Alternative sein, sich in Zukunft künstlerisch auszuleben. Seine inneren Spannungen und Konflikte auf diesem Wege los zu werden.

Ernährungstherapie
Der Ansatz ist es, dass Betroffenen erst einmal lernen müssen mit Lebensmitteln umzugehen. Hierbei wird auf einen vernünftigen Umganz abgezielt. Man möchte die Betroffenen an die Lebensmittel heranführen und legt dabei meistens Wert auf eine uneingeschränkte Lebensmittelwahl. Dennoch wird auf gesundes Essen geachtet, das heißt viel Obst und Gemüse. Aber auch Ausgewogenheit aufgrund von Fisch und Fleisch in Maßen wird groß geschrieben.
Dazu ist es bei dieser Therapieform wichtig, den Erkrankten Essens-, bzw. Tagesstrukturen beizubringen. Außerdem werden die Mahlzeiten in der Gruppe eingenommen. Man möchte damit die Angst vor dem Essen mindern und die konstruktive Kritik untereinander fördern. Oftmals ist es so, dass bei älteren Erkrankten hierbei auf die Anwesenheit von Therapeuten verzichtet wird, da man da den „Lerneffekt“ als positiver empfindet. Das Ziel der Ernährungstherapie ist es in der Regel das Körpergewicht der Patienten dauerhaft im Normalbereich zu etablieren, sowie zu stabilisieren. Dabei ist man darauf bedacht, dass die erlernten Essenstrukturen auch im Alltag durchzuführen sind. Diese Form der Therapie ist mir auch in „Alles so leicht“ über den Weg gelaufen und konnte mich auch dort nachhaltig beeindrucken.

Die Gruppentheraphie findet wieder in der Küche statt. Ich könnte heulen….
…Und so trete ich ein, gemeinsam mit den anderen Mädchen aus Bungalow drei.

aus „alles so leicht“ von Meg Haston, erschienen im Carlsen Verlag.

Neben der Frage der Form der Therapie, muss man sich auch damit beschätigen ob es Sinn macht eine ambulante oder eine stationäre Behandlung anzustreben.
Ein ganz großer Vorteil einer stationären Behandlung ist die Veränderung des Lebensumfeldes. Erstmal heraus aus dem „gewohnten“ kann helfen sich erstmal nur auf sich selbst und die eigene Erkrankung zu fokussieren. Durch meist unterschiedliche, sowie vielfältige Therapieangebote kann der Betroffene optimal auf den Alltag vorbereitet werden in den jeder irgendwann in einem gewissen Rahmen zurück kehren muss.

Das ganze kann „klassisch“ in Kliniken von statten gehen. Als Beispiel hierfür das Therapie Centrum für Esstörungen in München. Hier werden die Patienten in zwei Altersgruppen aufgeteilt, damit eine bestmöglichste und bedarfsgerechte Therapie statt finden kann.

Aber auch die Behandlung in Wohngruppen ist denkbar. Der ANAD e.V. bietet als Beispiel eine Behandlung in altersabhänigen Wohngruppen an, genau wie das Therapie – Netz. Ich kann es jedem Interessierten nur empfehlen sich die Seiten mal durchzulesen. Ich persönlich finde die Idee dahinter sehr gut, denn es wird versucht dem Betroffenen dennoch Alltagssituationen auszusetzen, sie dabei aber zu begleiten.

Welche Art und Weise der Behandlung letzendlich in Frage kommt, sollte auch in einem beratendem und ausführlichen Gespräch geklärt werden. Alles hat Punkte die dafür, sowie dagegen sprechen. Im Einzelfall muss immer abgewägt werden, was das Erfolgsversprechende ist.

Das Thema Kosten geistert bei jeder Erkankung und Therapie mit herum, denn mittlerweile ist es ja leider so, dass man diese immer im Auge behalten muss. Was die Krankenkasse zahlt und welche Unterstüzungen es sonst noch gibt, kann man am Besten bei der jeweiligen Klinik oder Beratungsstelle erfragen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat auch eine kleine Übersicht, wie ich als Außenstehender mit verhalten sollte. Doch was mache ich, wenn die Essstörung lebensbedrohlich wird und eine Einsicht des Betroffenen nicht vorhanden ist?

Bei Minderjährigen haben die Eltern noch die gesetzliche Fürsorge, können demnach einfacher handeln. Bei einer Volljährigen Person ist das nicht einfach so möglich.
Wie oben erwähnt ist es für die meisten Therapieformen hilfreich, dass die Betroffenen auch Hilfe annehmen wollen. Bei Zwangseinweiseungen ist das in der Regel nie der Fall. Daher gestaltet sich die therapeutische Behandlung zumindest zu Beginn sehr schwierig. Es ist aber gar nicht so abwegig, dass die Einsicht des Erkrankten im Laufe der Therapie entsteht. In Deutschland kann man einen an Magersucht erkrankte Person nur einweisen lassen, indem man einen richterlichen Beschluss erwirkt. (Gilt ebenso für alle anderen Essstörungen, jedoch ist dies bei Magersucht häufiger der Fall.)

Ganz wichtig, egal ob Betroffener oder Angehöriger, wenn ihr unsicher seid, sucht nach Beratungsstellen in eurer Nähe und holt euch Hilfe. Es ist eine Stärke zu sagen, dass man Hilfe braucht und nie eine Schande !!!

Abschließend denke ich, dass der größtmögliche Erfolg durch eine Kombination unterschiedlicher Therapieformen generiert werden kann. Ich habe einige Kliniken, sowie deren Therapieformen und Zielsetzungen mir angeschaut und eigentlich verfolgen alle genau diesen Weg. Aber es kommt auch ganz klar heraus, dass ein „reiner Aufenthalt“ nicht ausreicht. Essstörungen begleiten die Menschen ein Leben lang und sind in meinen Augen vergleichbar mit anderen Süchten. Als Beispiel der trockene Alkoholiker. Auch dieser muss sich jeden Tag aufs neue seiner früheren Sucht stellen. So verhält es sich auch mit den Essstörungen, da Essen den Alltag bestimmt. Wir müssen Essen um zu überleben. Daher denke ich, dass es immer ein sensibles Thema für die Betroffenen und deren Angehörige bleiben wird und es ist gut, dass es auch ambulante „Hilfsmaßnahmen“ gibt. Als Beispiel Selbsthilfegruppen oder ambulante Therapiemöglichkeiten, wenn man Angst oder ähnliches hat in alte Muster zu verfallen.

Als ich „Alles so leicht“ von Meg Haston aus dem Carlsen Verlag entdeckte, war es der Klappentext und das eher „einfache Cover“ in Verbindung mit dem Titel, was mich reizte.  Ich las die ersten Seiten und war gefangen. Eine Geschichte, die so ehrlich und direkt war. Ein Schreibstil, der kein Blatt vor den Mund nahm und mich berühren konnte. Ein Buch, das keine Spannung im Sinne von Action oder einer riesen Story beinhaltet, aber das man dennoch nicht aus der Hand legen kann. Das Buch einer „Überlebenden“ – und Meg Haston, hat meiner Ansicht nach ein kleines Meisterwerk erschaffen. Ein Jugendbuch, welches ich mir sogar sehr gut als Schullektüre vorstellen könnte. Dennoch sollte der Leser offen sein, für eine Geschichte, ein Schicksal, das unter die Haut geht und dennoch Mut, sowie Hoffnung schenkt…. Neugierig?! Natürlich habe ich auch eine ausführliche Rezension dabei, die diesmal gar nicht so einfach zu schreiben war.

Infos zum Buch gibt es auf der Seite von Carlsen.
Das tolle Banner wurde entworfen von Authors Assistant.
Außerdem gibt es eine Übersicht über alle anderen sehr spannende, sowie informativen Artikel rund um das große Gebiet der Essstörungen.

Zum Schluss habe ich für euch nochmal zusammenfassend, das Cover und der Klappentext.

Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.
— Schmerzlich ehrlich, mitfühlend und hoffnungsvoll – ein starkes Buch! —

 

Auflistung meiner verwendeten Rechercheseiten:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Informationslinks des BzGA
Therapiecentrum für Essstörungen München
Gesundheit.de/Esstörungen
ANAD e.V.
Therapienetz Esstörung
Netdoktor/news/Magersucht-rettende-zwangstherapie
Hermera.de

2 Comments

Comment ReplyCancel Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Prev Post Next Post