#Werbung Januarnacht (Nacht-Patrouille 3) von Linda K. Heyden

Juli 16, 2019

„Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.“ von Gotthold Ephraim Lessing.

Gilt das nur für Menschen oder vielleicht auch für Vampire?

Lasst euch von Linda K. Heyden in eine Welt entführen, die mich ganz ohne Glamour und Glitzer von sich überzeugen konnte. Denn die Autorin greift zwar alt Bekannte Inhalte auf, aber ihr gelingt es dennoch der Geschichte ihren eigenen Stempel aufzudrücken und die Spezies der Vampire auf ihre Art und Weise zu interpretieren. Wer auf viel Licht und „SchiSchi“ hofft, der wird hier enttäuscht werden, denn Linda K. Heydens Geschichte ist eher düster, dunkel und brutal. Hass und das Verlangen nach Vergeltung dominieren die Geschichte und ziehen einen besonders zu Beginn direkt in ihren Bann. Denn die Autorin verzichtet auf ein schnörkeliges Vorgeplänkel, sondern wirft den Leser direkt ins Geschehen. „Mittendrin statt nur dabei“ ist die Devise des Schreibstils von Linda K. Heyden, der von Anfang an mit seiner Direktheit brilliert. Denn die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt ihre Szenen sehr bildhaft, aber nicht zu übertrieben. Für mich hat sie genau das richtige Maß zwischen Lebhaftigkeit und Übertreibung getroffen, so dass mich jede gelesene Seite mehr in ihren Bann zog. Dennoch wirkt diese Geschichte nicht zu schwer oder erdrückend, sondern lässt sich locker und leicht „weglesen“.

Wir treffen in „Januarnacht“ nicht nur auf unsere Hauptcharaktere, sondern einer Reihe von weitere Personen, die ich mal mehr oder weniger gut einordnen konnte. Das ist auch mein einzig kleiner Kritikpunkt an dieser Geschichte und gleichzeitig feire ich die Autorin für die Vielzahl ihrer Charaktere. Denn sie zeigt, dass es ihr gelingt ein großes Potpourri an mehr oder weniger wichtigen Personen zu einer facettenreichen Einheit zu verbinden und den Leser dennoch abzuholen. An der einen oder anderen Stelle war es dann kurzfristig etwas schwierig nicht den Faden zu verlieren, aber niemals so, dass ich mich komplett im Personenwirrwarr verloren hätte. Ich denke, wenn man alle Bände liest, ist es total easy hier Linda K. Heyden zu folgen, aber auch ohne dem ist es mir letztendlich gelungen, die Verbindungen der einzelnen Personen in meinem Kopf abzuspeichern und nachzuvollziehen. Ein besonderer Augenmerkt verdienen unsere beiden Protagonisten Louis und Louisa. Die Namenswahl brachte mich auch während des Lesens immer mal zum schmunzeln. Während Louis au Rache sinnt und Gewalt zu seinem Alltag gehört, sehnt sich Louisa nach Ruhe und ein neues Leben. Denn bisher, war ihr Leben davon geprägt, dass sie Nacht für Nacht durch die Bars Berlin zieht und den Männern mit ihrem Lächeln den Kopf verdreht. Aber ihr Herz blieb kalt, denn keiner konnte es erreichen.  Im Grunde will sie keinem etwas Böses, aber er ist das personifizierte Böse, denn er ist der Henker. Oder ist letztendlich alles ganz anders? Vor allem was passiert, wenn du auf einmal von jemanden abhängig bist, der dein Mittel zum Zweck sein sollte?

Die Konstellation der Beiden verspricht unterhaltsam zu werden und obwohl die Geschichte an für sich einen dunklen „Touch“ hat, so würde ich die Liebesbeziehung der beiden als heller Lichtstreif am Horizont beschreiben. Sie war immer da, präsent und dennoch nie aufdringlich. Sie nimmt zwar eine tragende Rolle ein und ist auch sehr präsent, aber wurde von der Autorin sehr realistisch gestaltet. Dazu hat sie sich nie in den Vordergrund gespielt oder wurde von zu vielen Klischees erdrückt, sondern ergab ein harmonisches Bild mit den restlichen Geschichtssträngen. Generell besticht dieses Buch mit einer großen Portion Authentizität, denn Linda K. Heydens Figuren reagieren zwar manchmal wie vorhergesehen, aber sie bleiben immer sich selbst treu. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere in eine Rolle gepresst wurden, sondern eher, dass die Geschichte um die Figuren herum gestrickt wurde. Perfekt!

Die Autorin spielte für mich auch sehr gut mit dem Tempo und der Spannung innerhalb des Buchs. Sie gibt dem Leser kurze Verschnaufpausen, aber nicht zu lange, so dass einem ja nicht langweilig werden konnte. Mal nimmt sie etwas Tempo heraus, um kurz danach das Gaspedal wieder herunterzudrücken und durchzustarten. Gegen Ende hin treibt sie die Spannung immer weiter in Höhe um das ganze dann in einem fulminanten Showdown enden zu lassen, der wirklich alles beinhaltet, was das Leserherz sich wünscht.

Mein Fazit:
Januarnacht (Nacht-Patroullie 3) ist eine Vampirgeschichte, die ich so nicht erwartet hätte. Bereits das Cover konnte mich für sich gewinnen, aber der Inhalt hat mich umgehauen. Ich stehe Vampirbüchern immer kritisch gegenüber, da bei mir immer „Twilight“ im Hintergrund rumtanzt. Aber nicht hier, denn Linda K. Heyden hat so etwas eigenes und einzigartiges erschaffen, dass in meinem Kopf jeglicher Vergleichsansatz im Keime erstickt wurde. Bis auf die kurzen Strauchler bezüglich all der Personen habe ich dieses Buch inhaliert und daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.


(Coverrechte Heyden Books; Bildrechte: Tasty Books)
Mehr Infos:
Autorin: Linda K. Heyden
Verlag:   Heyden Books
Format:  eBook / Taschenbuch
Preis:      4,99€ / 9,50€
Seiten:    421
Reihe:    ja – aber alle können separat gelesen werden. (Vorsicht! Spoiler bzgl. anderer Personen möglich) – Daher Tipp: LEST SIE ALLE !!!

Band 1: Novembermond
Band 2: Dezemberglut

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