#Bloggeraktion – Alles nur Worte oder welche Macht sie auf uns Leser haben? Am Beispiel von „Writers in New York – Jedes Wort ist für dich“ von G.S. Lima

März 28, 2019

Worte – für den einen zuviel, denn sie könnten Dinge ans Licht bringen, die man meidet.
Worte – für den anderen eine Beschreibung, ein Ausdruck voll von Bedeutung und Poesie.
Worte – für einen Dritten eine aneinander Reihung von verschiedenen Buchstaben, die einen Sinn ergeben, mehr nicht.

Worte – aus dem Mund von einer Person eine Waffe, die tiefe Wunden und Schmerzen verursachen kann.
Worte – aus dem Mund einer anderen Person, Balsam für die Seele, als schmerzstillendes Medikament.
Worte – bei einem Dritten einfach nur Worte.

„Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt.“ von Joseph Rudyard Kipling.

Folgen wir diesem Zitat von Joseph Rudyard Kipling, dann sind Autoren für uns die Drogendealer oder eher die Drogenbosse und die Rezensenten, die Blogger und alle Leser, die die Bücher in die weite Welt hinaus tragen, die kleinen Drogendealer. Die uns süchtig machen nach mehr. Denn wenn es ein Autor versteht den Leser mit seinen Worten zu berühren, an seine Geschichte zu fesseln, dann hat er alles richtig gemacht.
Buchstaben ergeben Worte. Worte ergeben Sätze. Sätze ergeben Kapitel. Kapitel ergeben eine Geschichte, die man nicht loslassen möchte. Von der man mehr braucht. Die einen gefangen nimmt, mitreist und am Ende leer, aber gleichzeitig befriedigt zurücklässt.

All das kann ein Autor auslösen, wenn er es versteht die Worte zu benutzen und G.S.Lima weiß sehr gut, wie sie mit der Magie der Worte spielen muss, um den Leser in ihren Bann zu ziehen. Worte können hart, weich, direkt oder versteckt sein, aber das Wichtigste ist in meinen  Augen, dass man weiß, sie richtig einzusetzen. Wann soll eine Geschichte laut sein, im Vordergrund stehen und wann eher leise und zurückhaltend. Diese Variationen lösen beim Leser oftmals unterschiedliche Emotionen und Gefühle aus. Vom Wunsch ins Buch zu steigen und den Charakteren den Kopf zu waschen, bis hin zu dem Bedürfnis das Buch gegen die Wand zu klatschen, Tränen zu lachen oder in anderen Momenten zu weinen. Es ist alles dabei. Manchmal überfällt einem die Gänsehaut oder in anderen Momenten glaubt man das Herz zerspringt in der eigenen Brust oder rennt einen Dauerlauf. Das eigene Blut rauscht durch die Adern oder ein wohliges Prickeln erfasst einen. Aber es gibt auch die Möglichkeit, dass ein nichts passiert – gar nicht.

Es gibt natürlich noch so viel mehr Reaktionen, die ein Autor mit seinen Worten auslösen kann. Gibt es ein Patentrezept?
Meiner Meinung nach nein, denn genauso verschieden wie die Autoren sind, so unterschiedlich sind die Leser. Ich habe hier einmal

Ich bin eifersüchtig.
Als ich die beiden zusammen sah spürte ich einen tiefen Stich in meinem Herzen. Die Eifersucht brannte in meiner Brust, wie ein loderndes Feuer.

Ich spürte, wie sich die Liebe zu ihm in mir ausbreitete.
Mein Herz setzte kurz aus als ihn sah, nur um danach noch schneller zu schlagen. Tief in mir drinnen breitete sich eine wohlige Wärme aus, die meinen ganzen Körper durchflutete.

Als ich den Anruf bekam, dass ich meinen Traumjob ergattert hatte, fühlte ich mich befreit und konnte endlich gelassen in die Zukunft schauen.
Als ich den Anruf bekam, dass ich meinen Traumjob ergattert hatte, löste sich die Schlinge, die sich um meinen Magen gelegt hatte und drohte sich immer fester zu zuziehen, auf. Erleichterung erfasste mich und lies meine Mundwinkel wie von alleine nach oben gleiten. Endlich konnte ich gelassen in die Zukunft schauen.

Der eine Satz mag in euch etwas auslösen, der andere lässt euch kalt. Der eine führt dazu, dass ihr am liebsten irgendetwas kaputt machen wollt und den anderen lest ihr, nehmt ihn zur Kenntnis, aber mehr nicht.
Worte, die bei einem ein Bauchkribbeln par excellence hervorrufen, sorgen bei einer anderen Person vielleicht nur für ein müdes Lächeln. Aber auch das zeigt wieder die Vielfältigkeit der Worte und das es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern ganz viele Nuancen, die immer genau ausgelotet werden sollten und dennoch wird es nie gelingen alle zu erreichen. Das ist in meinen Augen auch gut so, denn …

„Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen.“ von Samuel Butler.

Man kann nicht jeden Menschen fühlen, aber die, die man spüren kann, dafür umso intensiver. Eine Geschichte, die man nicht nur liest, sondern lebt. Eine die man in sich selbst fühlt und die einen vom kleinen Zeh bis zur Haarspitze für sich einnimmt ist ein wahres Leseerlebnis und genau das ist G.S.Lima gelungen. Dazu schaffte es die Autorin in meinen Augen sehr viele unterschiedliche Nuancen und Facetten von Worten zu beleuchten. Mal mehr schwarz, mal mehr weiß und ganz viel dazwischen. Leuchteten die Worte an der einen Stelle, so traten sie an einer anderen in den Hintergrund um allein die Gefühle, die sie mit ihnen in mir auslöste, wirken zu lassen. Gleichzeitig gab es diesen einen Moment indem es der Autorin gelang mich mit ihrer Wortwahl zu verwirren. Ich fühlte mich komplett in einem plötzlich aufkommenden Nebel zurückgelassen und wurde schlussendlich wieder in die Sonne geführt. Für mich ist es eine Ehre von einer Autorin komplett in die Irre oder an eine Klippe gebracht zu werden, aber dennoch zu wissen, da ist jemand der mich auffängt. Der mich abholt und in den „sicheren“ Hafen bringt. Genau, wie es hier der Fall war.

Bitte denkt nicht, dass ein „sicherer“ Hafen immer das Happy End ist, denn ich bin eine Verfechterin von passenden, zur Geschichte gestalteten Enden. Trotzdem spielt in jeder Variante auch die Wortwahl eine bedeutende Rolle um den Leser mit einem guten, befriedigenden Gefühl oder komplett zerstört und unglücklich zurück zu lassen. Dennoch kann genau zweiteres das Richtige sein, wenn die Autorin damit ihre Botschaften, die sie alle zwischen den Zeilen und ihren Worten verstecken, transportieren kann.

Worte – für mich Waffen, die sowohl Schmerzen verursachen, Wahrheiten ans Licht bringen und Balsam für die Seele sein können.
Worte – eine Vielfalt von Möglichkeiten, Emotionen und Empfindungen hervorzurufen.
Worte – so mächtig und dennoch in manchen Momenten viel zu schnell ausgesprochen, ohne über ihre Wirkung nachgedacht zu haben.

Was sind für euch Worte?

Wer Lust hat, kann diese Frage gerne beantworten.
Wenn ihr noch mehr über meine Meinung zu „Writers in New York – Jedes Wort ist für dich“ erfahren wollt, dann findet ihr hier meine Worte dazu.

Zum Schluss habe ich für euch nochmal zusammenfassend, das Cover und der Klappentext.

Er ist ein herzloser Autor, der plötzlich nur noch Worte schreibt, die an sie gewidmet sind. Sie ein Mädchen auf Durchreise, das ihr Herz an ihn verliert, obwohl sie weiß, dass sie ihn verlassen muss: Ein New Adult-Roman um zwei junge Menschen, die die Welt mit ihren Worten begeistern wollen
Als India Thomson von Alabama nach New York zieht, begegnet sie bereits bei ihrer Ankunft ihrem Nachbarn Alec Carter: Alec, der jeden Tag eine andere Frau zu sich einlädt, Alec, der lieber Geschichten über fiktive Charaktere schreibt als seine eigene zu erleben. Alec, in dessen Augen India sich für immer verlieren könnte. Alec, der darauf besteht, dass India und er Freunde werden müssten. Alec, von dem India sich fernhalten sollte, weil sie weiß, dass sie ihr Herz an ihn und seine Worte verlieren könnte…

»Ich bin deine Recherche, wenn du meine Illusion bist«, sagte sie und schaute mir fest in die Augen.« »Recherchieren wir für deinen Roman, indem wir jeden Zentimeter unserer Körper erkunden. Lass uns so tun, als wären wir zwei junge Erwachsene, deren Herzen nicht gebrochen sind. Seien wir zwei Personen, die verrückt sind, aber das nur nacheinander und sich dabei verlieben.« Fassungslos starrte ich sie an. Ich musterte ihr Gesicht, ihre geröteten Wangen, zählte beinah jede ihrer einzelnen Wimpern, bevor meine Augen an ihren Lippen verharrten. Ich schluckte und hätte niemals gedacht, dass ich das fragen würde, aber: »Und was ist, wenn sich jemand wirklich verliebt?« »Dann hören wir auf.« Und weil ich aus allem ein Spiel machte, sagte ich: »Wer sich verliebt, verliert.«

Infos zum Buch gibt es auf der Seite von Piper und bei Amazon.
Das tolle Banner wurde entworfen von Authors Assistant.
Außerdem gibt es eine Übersicht über die Reise nach New York, das „Innenleben“ von Schriftstellern und vieles mehr.

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